Motorflieger

Hype Pitts S1 Special

Diesen flotten, kleinen Akro-Doppeldecker gab es kürzlich bei Staufenbiel im Ausverkauf. Ein wunderschönes ARF-Modell für unschlagbare 150.- Schweizer Fränkli. Wer kann dazu schon nein sagen? Ich nicht! Schon gar nicht wenn das Modell auch noch mit den vorhandenen 3S/2200mAh Lipos geflogen werden kann. 

 

Natürlich findet man auch zu diesem Modell zahlreiche Nörgler Kommentare im Netz. Kann man mit dem Daumen die Farbe abrubbeln? Bestimmt. Lösen sich die Aufkleber in den Ecken? Allerdings. Könnte der Antrieb mehr Power haben? Natürlich. Aber he, 150.- !!!!  (und wer an seinem Modell rubbelt hat noch was anderes lose als nur die Aufkleber) 

 

Für mich steht fest, die Pitts ist mein neuer Spassflieger. Inzwischen habe ich etwa ein Dutzend Flüge hinter mir und verlasse den Platz jedes Mal mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Das Flugbild ist fantastisch, der Sound sehr angenehm und das Flugverhalten absolut unkritisch. Vor allem das Landen ist eine wahre Freude. Nach den vielen Kopfständen mit der P47, habe ich nun endlich ein Modell, das auch auf einer Graspiste problemlos gelandet und bis vor die Füsse zurückgerollt werden kann.

 

In einem Punkt muss ich allerdings doch einen Punkteabzug geben. Das Kurzzeitgedächtnis der Servos reicht nicht aus um sich nach einer Rolle noch an die Mittenstellung zu erinnern. Oder anders gesagt: Rückstellgenauigkeit - mangelhaft. Präziser Kunstflug ist mit diesem Modell also nicht möglich. Aber he, 150.- !! 

Korrektur:

Ich muss mich bei den Servos entschuldigen, diese sind völlig unschuldig! Das Problem lag bei der Verbindung der oberen und unteren Querruder. Diese war extrem schwergängig und musste mit der Nadelfeile ein wenig nachgearbeitet werden.

Nachtrag:

Kaum hatte ich meine lobenden Worte oben fertig getippt, begann der langsame Zerfall meines neuen Lieblings. Es fing damit an, dass plötzlich alle Landungen mit einem halben Salto vorwärts endeten. Am Anfang konnte ich dies noch auf das inzwischen gewachsene Gras abschieben, aber nachdem dieses wieder kurz gemäht war, fiel diese Ausrede weg. Eher zufällig, bemerkte ich eines Tages beim Einladen in den Kofferraum zwei Einschlaglöcher in der Unterseite der unteren Tragfläche. Die Position dieser Löcher liess nur eine mögliche Ursache zu: Der Fahrwerksbügel hat um 90Grad nach hinten geschlagen und die Radschuhe in den Flügel gerammt. Nun bemerkte ich auch, dass der Bügel einseitig ca. 3mm in den Schaum eingedrückt war und mit ein wenig Kraftaufwand hin- und her bewegt werden konnte. Ich sägte mir darum aus 2mm GFK eine neue Grundplatte für die Fahrwerksaufnahme zu und klebte sie mit UHU Endfest unten in den Rumpf. Nun war das Fahrwerk wieder fest und die Landungen gelangen wieder.


Zu dem Zeitpunkt hatten aber die Nasenlandungen schon erste Opfer gefordert. Zuerst verabschiedete sich der Spinner, indem er sich beim Start spektakulär in seine Einzelteile zerlegte. Ich kann hier aber sagen, ein Spinner an der Fernsteuerung reicht vollkommen aus.

Wenig später erwischte es dann den Akkufachdeckel. Wie und wo kann ich nicht sagen, bei der Landung war er halt einfach weg. Da es sich um ein Auslaufmodell handelt, sind auch die Ersatzteile am auslaufen. Ich fand nach einigem Suchen einen Händler der noch einen letzten Deckel am Lager hatte, zwar eigentlich für die rote Pitts, aber was soll's. Der Deckel hat mich übrigens 180.- Franken gekostet, weil ich, um in den Genuss vom Gratisversand zu kommen, noch einen Robbe Arcus E 2.2 dazu bestellen musste :-)


Als die Pitts für die Fahrwerksreparatur in der Werkstatt stand, wollte ich eigentlich auch gleich die billigen Servos ersetzen. Diese sind jedoch fest in die Halbschalen der Tragfläche integriert, ich müsste sie also herausschneiden und dann auch noch einen Kanal für das Servokabel in den Flügel schnitzen. Das war mir für den Moment dann doch zuviel Aufwand.

 

Erstellt: 14.Juni 2015 - letzte Änderung: 7.Juli 2015